Freitag, 7. Oktober 2011

Lebenszeichen!

Huhu ihr Lieben!
Genau heute vor einem Monat habe ich das letzte Mal etwas von mir hören lassen, ich hoffe ihr verzeiht mir das!
Also: hier ein neues Lebenszeichen von der Karibik-Auswanderin!

Ich bin nun seit einem Monat und zwei Tagen in meiner neuen Familie... und mir geht es wunderbar hier!!
Ich könnte Euch einen Roman erzählen, aber ich versuche, mich kurz zu fassen!

Erstmal ein paar Fotos von meiner Familie und unserem Haus:



Alexandre und Émilie



Unser Haus - Sicht vom Pool aus, am Horizont: "die Bergspitzen vom Carbet"
Notre maison - vue de la piscine, à l'horizon: "Les pitons du Carbet"


Unser Pool! Notre piscine!


Unser Haus - Sicht von der Straße aus
Notre maison - vue de la route



Blick aus dem Küchenfenster auf die Hauptstadt Fort de France
Vue de la fenêtre de la cuisine sur la ville de Fort de France



Mein erster Monat in der Familie Montourcy war sehr sehr schön! Émilie hat ihr Schuljahr im Collège begonnen und ich studiere seit Anfang September in Schoelcher an der Universität der Antillen und Französisch-Guyana! Und wir zwei Mädels hatten schon sehr viel Spaß miteinander!

Damit ihr eine kleine Vorstellung davon bekommt, wie mein Leben hier aussieht, voilà:
eine kurze Zusammenfassung von meinem Alltag:
Morgens bringe ich Émilie zum Collège und fahre danach zu meinen Vorlesungen an die Uni, die schon um 7h30 beginnen und meistens gegen 11h30/ 12h30 enden. Um 12h30 hole ich Émilie vom Collège ab, koche etwas und esse gemeinsam mit ihr. Um 14h bringe ich sie dann zu ihrem Nachmittagsunterricht, der um 16h endet. Danach machen wir zusammen Hausaufgaben, manchmal braucht sie ein bisschen Hilfe, manchmal macht sie sie selbstständig und ich schaue sie mir danach dann an. Außerdem unterrichte ich sie in Deutsch. Sie hatte bereits ein Schuljahr Deutsch in Paris, hat hier aber leider nicht die Möglichkeit, in eine Deutschklasse zu gehen, also lernen wir so viel wie möglich, damit sie trotz allem nächstes Jahr Deutsch weiter belegen kann.
Sie ist sehr motiviert, Deutsch zu lernen und lernt sehr schnell, also macht es mir sehr viel Spaß, mit ihr Deutsch zu machen!
Wenn die Hausaufgaben beendet sind, plantschen wir meistens zusammen im Pool, um uns abzukühlen oder machen andere Sachen zusammen, auf jeden Fall verbringen wir den ganzen Nachmittag zusammen und gucken meistens abends bis kurz vor dem Schlafengehen ihre Lieblingsserie "Friends", nachdem ich ein Abendessen für die Familie gekocht habe.
Soviel zum täglichen Ablauf.

Ansonsten habe ich sehr viel Spaß an der Uni, die Fächer gefallen mir sehr und die Leute, die ich kennengelernt habe, sind sehr lieb!
Bald mehr dazu (vor allem Fotos!.

Morgen werden wir im Rahmen des Unisportprogramms den "Mont Pelé" erklimmen, den höchsten Berg von Martinique (1397m), der gleichzeitig ein Vulkan ist und im Jahre 1902 seinen großen Ausbruch hatte, der die gesamte Stadt Saint Pierre (damalige Hauptstadt der Insel) komplett zerstört hat und zwischen 28.000-40.000 Menschen das Leben gekostet hat (der einzige Überlebende war ein Gefangener, der dank der mächtigen Gefängnismauern verschont wurde). Seit den 30er Jahren ist er allerdings inaktiv, also kann man ihn besteigen!
So wie wir morgen! ;-)

Bis bald,
gros bisous!
Eure Anna






Mittwoch, 7. September 2011

Neuanfang...

Hey, liebe Verwandte und Freunde!
Es tut mir Leid dass ich lange nichts von mir hab hören lassen, aber die letzten zwei Wochen waren nicht gerade erfreulich für mich... Nach zwei unglücklichen und unangenehmen Wochen und einem sehr unangenehmen Abschied wohne ich nun endlich in einer neuen Familie. Ich werde hier darüber kein weiteres Wort verlieren, aber ihr könnt Euch gerne bei mir persönlich erkundigen, was los war, ich erzähle es Euch gerne.
Also: nach fast einem Monat auf Martinique wage ich nun einen Neuanfang mit Alexandre Montourcy und seiner 11-jährigen Tochter Émilie. Alexandre wohnt schon seit 20 Jahren mit seiner Familie auf Martinique und leitet zusammen mit seiner Schwester und seinem Vater ein Bauunternehmen, das unter anderem die neue Bibliothek meiner Universität konstruiert hat. Er ist schon seit 10 Jahren von seiner Frau geschieden und hat eine Freundin, die aber noch nicht bei uns im Haus wohnt. Émilies Mutter wohnt mit der anderen Tochter (Alexia, 10 Jahre) in Paris.
Ich wohne nun also in der Hauptstadt von Martinique, in Fort de France, demnächst werde ich Euch auch noch mehr über die Stadt erzählen. Fort de France grenzt direkt an Schoelcher, die Stadt, in der sich meine Uni befindet – der Weg zur Vorlesung ist also von unserem Haus aus ein Katzensprung! Mit dem Auto sind es nur 5-8 Minuten!
Ansonsten kann man über mein neues Zuhause sagen: PERFEKT! Es ist ein schönes, großes Haus, mein Zimmer ist sehr schön, das Badezimmer, das ich mir mit Émilie teile ebenso und es befindet sich in perfekter Lage: wie schon erwähnt ist die Uni sehr nah, außerdem befinden sich Kino, Einkaufszentren und das Stadtzentrum von Fort de France in unmittelbarer Nähe!
Und das tollste natürlich: wir haben einen Pool, in dem man sich jederzeit abkühlen kann (was bei durchgängigen 32°C durchaus sehr erfrischend ist…! :-)
Zuhause in der Familie werde ich dann meine Zeit mit Émilie verbringen. Wenn sie von der Schule nach Hause kommt, werde ich ihr bei ihren Hausaufgaben zur Seite stehen und vor allem intensiv mit ihr Englisch und Deutsch lernen. Außerdem begleite ich sie zu ihren Sportaktivitäten in ihrer Freizeit! Sie fechtet seit einem Jahr.
Sie ist ein tolles und liebes Mädchen und wir verstehen uns super!
Montag und Dienstag waren dann die Einführungstage an der Uni, an denen wir sehr viele Informationen rund um unser Studium der „Lettres Modernes“ bekommen haben. Die Themen der zwei nächsten Semester hören sich sehr interessant an – ich kann den Vorlesungsanfang (nächsten Montag, 12. September) also kaum erwarten!!! Ich werde Euch auch bald mehr über meine Studienfächer erzählen, damit ihr ungefähr eine Vorstellung davon bekommt, was genau ich hier studiere. Kurz gesagt: ich studiere Französisch und befasse mich mit Themen rund um die Sprache, die Sprachgeschichte und natürlich mit der französischen Literatur in verschiedenen Epochen und werde auch mehrere Werke von französischen Schriftstellern lesen. Das kommende Jahr wird also sehr interessant, aber es wird auch eine kleine Herausforderung, da ich natürlich eine Studentin wie alle anderen bin und es eine anspruchsvolle Arbeit sein wird, allem zu folgen! Selbst die französischen Studenten haben sehr viel Respekt und teilweise etwas Angst vor den kommenden Monaten… Aber ich werde mein Bestes tun und fleißig sein!
In meinem Studiengang sind auch mehrere Ausländer, ein paar Amerikanerinnen und fast 10 (!) Engländerinnen, die sehr nett sind!
Außerdem habe ich gestern in der Kantine den ersten Deutschen auf Martinique kennengelernt (er macht ein Erasmussemester und studiert französisches Recht) und ich habe feststellen müssen, dass ich kaum noch Deutsch reden kann, es ist mir wirklich schwer gefallen!!! Ich habe über zwei Wochen lang mit niemandem aus Deutschland geredet, nur Emails ausgetauscht. Anscheinend verliere ich meine Deutschkenntnisse sehr schnell.. ;-)

Ich bin auf jeden Fall sehr optimistisch und zuversichtlich, dass es mir in meiner neuen Familie um einiges besser ergehen wird! Ich bin zwar erst seit drei Tagen hier, aber ich fühle mich jetzt schon wie zuhause und einfach nur pudelwohl!
Ich bedanke mich hier auch noch einmal bei meiner Familie und meinen Freunden, die mich motiviert und mir Mut gemacht haben, als es mir schlecht ging. Dank Euch habe ich nicht aufgegeben. DANKE!
Und hier nochmal ein RIESENGROSSES DANKESCHÖN an Alina für die wunderschöne Überraschung! Dank deiner Fotos und Videos habe ich ein bisschen Dorffestgefühl bekommen, auch wenn ich über 7000 km entfernt bin! Das war wirklich eine tolle Idee! DANKE! :-)
Bis bald,
Eure Anna, die Euch warme und sonnige Grüße aus der Karibik schickt!

PS: Auch wenn die letzten zwei Wochen mehr unangenehm als angenehm waren, habe ich trotzdem ein paar schöne Momente erlebt, die ich mit meiner Kamera festgehalten habe!
Les voilà!

Das Wahrzeichen von Martinique "Le rocher du diamant", der "Diamantfelsen" im Süden der Insel bei schlechtem Wetter. (Der linke Felsen.)


die Karibik bei SEHR schlechtem Wetter! (kurze Zeit später gab es einen enormen Wolkenbruch...)



Eine Gedenkstätte für die Opfer eines Schiffunglücks am Diamantfelsen um 1830.


Die Steinfiguren repräsentieren die Opfer des Schiffunglücks.






"L'anse noire", die "Schwarze Bucht", ein Strand, der aus schwarzem Vulkansand besteht.



Eine martinikanische Blume für Lolle und alle anderen, die pink mögen! ;-)



Eine andere kleine Fischerbucht.

"L'anse dufour"



Eine Bucht, ein verlassenes, halb im Sand versunkenes, Fischerboot und ich.




´Diese Stände findet man hier sehr häufig an den Straßen, hier wird "Poulet boucané" verkauft, Hühnerfleisch, das dort direkt neben dem Stand im Rauch und mit regionalen Gewürzen zubereitet wird.



Naturgewalten.



JA! Ich habe das erste Vorurteil von Frankreich erfüllt und Schnecken gegessen! ;-)


In den kreisförmigen Öffnungen befinden sich die Schneckis, in einer Kräutersauce.
Ich muss zugeben: Sehr lecker!


Dorade und Jacobsmuscheln!
Daurade et Saint Jacques!


Amandine, meine erste Bekanntschaft in meinem Alter auf Martinique!



Auf dem Stein brät man seinen Fisch bzw. sein Fleisch.



"Club Calypso" in der Nähe vom Diamantfelsen im Süden der Insel.


Sehr geschmackvoll dekorierter Teller, mexikanische Tortillas.


Das Wahrzeichen der Insel: der Diamantfelsen!



"Caresse Antillaise" ist eine Marke von Produkten, die auf den Antillen, hauptsächlich auf Martinique, hergestellt werden (Säfte etc).
Guavensaft, gesüßt mit "Sucre de Canne": Rohrzucker aus Martinique!


Maracuja!


Ein Regenbogen!
un arc du ciel!



Für alle, die sich gefragt haben, wie Ananas wachsen! Hier seht ihr es! (Ich kann mich erinnern, dass wir vor ein, zwei Jahren mal in der Schule eine Diskussion über Ananaspflanzen hatten... NEIN, sie wachsen nicht auf Bäumen! ;-) )


Eine andere Ananaspflanze, die Frucht ist aber noch nicht reif.


Eine reife Ananas! Miam!


Die martinikanische Version der Raupe Nimmersatt. ;-)


Erster Besuch der Hauptstadt FORT DE FRANCE!
Am Horizont seht ihr die Kathedrale Saint-Louis, am Ende der Straße befindet sich das Meer!





Ein Fischerboot verlässt abends den Hafen von Fort de France.




Ich stelle Euch die nächste Tropenfrucht vor: "La quenette" [Aussprache: kenett] (es gibt leiderkeine deutsche Übersetzung).
Sie ist etwas kleiner als eine Pflaume und wenn man sie öffnet...



... ist sie im Inneren so ähnlich wie eine Lychee: "glitschiges" Fruchtfleisch und ein Kern in der Mitte.



"La quenette!"


Da wir gerade in der feuchten Jahreszeit sind, regnet es hin und wieder "ein bisschen"...



... und nach höchstens einer halben Stunde ist der Wolkenbruch vorbei und: die Sonne scheint!


Sainte Anne im Süden der Insel





am Horizont: " Le rocher du diamant", der Diamantfelsen!